Warum jetzt höchste Zeit für Self Care ist

Der Austrian Health Report 2023 alarmiert mit dramatischen Ergebnissen zum Gesundheitszustand der Österreicher:innen. Besonders die Jungen sind stark belastet. Empfohlen wird, sich aktiv um die eigene Gesundheit zu kümmern.

Nur mehr 18% der Österreicher:innen bezeichnen ihre Gesundheit als „sehr gut“, weitere 47% als „gut“. Ein Drittel fühlt sich gesundheitlich „mittelmäßig“ bis „(sehr) schlecht“.

Bei den Jüngeren, berichtete IFES-Geschäftsführer Reinhard Raml bei der Präsentation der von seinem Institut durchgeführten Studie, habe die „Eintrübung des Gesundheitszustandes noch viel stärker stattgefunden“. 29% der Generation Z bezeichnen ihren allgemeinen Gesundheitszustand als „mittelmäßig“ oder „schlecht“. Das sind schon fast so viele wie in der Gesamtbevölkerung.

Auch hinsichtlich der psychischen Gesundheit der jungen Generation sind die Ergebnisse alarmierend: Jede:r Sechste der 16- bis 29-Jährigen klagt über einen schlechten oder sehr schlechten psychischen Gesundheitszustand.

GenZ gesundheitlich angeschlagen

Ein Drittel der Generation Z hat Zukunftsängste, 45% fühlen sich (sehr) häufig müde, schwach oder erschöpft – das ist deutlich mehr als der Durchschnitt in Österreich (34%). Die junge Generation leidet häufiger unter Kopfschmerzen als die Gesamtbevölkerung (37% versus 21%) und unter Konzentrationsstörungen (31% versus 19%).

Gleichzeitig schaut es mit der Gesundheitskompetenz bei der Jungen Generation schlecht aus: 30% der Jungen sehen keinen Zusammenhang zwischen ihren Alltagsgewohnheiten – z. B. ihrem Ess- oder Trinkverhalten und Bewegung – und ihrer Gesundheit. 17% der Generation Z finden es schwierig zu verstehen, was Ärztinnen und Ärzte ihnen sagen. Bei den über 60-Jährigen sind das „nur“ 9%.

Vielen geht es schlechter als vor der Pandemie

Dramatisch finde ich auch dieses Ergebnis aus dem Austrian Health Report: Jede:r Vierte in Österreich fühlt sich schlechter als vor der Pandemie, nur 9% geht es besser.

„Die gesundheitlichen Belastungen ebben auch nach der Pandemie nicht ab, sondern steigen weiter. Besonders die Jüngeren sind stark belastet“, warnt Dr. Christina Breil vom Institut für Gesundheitsförderung und Prävention. Sie empfiehlt, Gesundheitsinformationen qualitätsgesichert, leicht zugänglich, benutzerfreundlich und zielgruppenspezifisch allen zur Verfügung zu stellen, um die Basis für ein aktives Gesundheitsmanagement zu schaffen.

Wie wird das Gesundheitssystem Jugend-fit?

„Unser Gesundheitssystem ist nicht GenZ-fit!“, stellte HR-Managerin Klaudia Aldjic fest. Sie wurde 2023 von LinkedIn zur „Top Voice Next Generation“ für den deutschsprachigen Raum ernannt. Wer Selbstverantwortung übernehmen soll, brauche auch entsprechende Angebote. Die Generation Z, also jene jungen Menschen, die zwischen 1997 und 2012 geboren wurden, sei offen für Gesundheitsleistungen und Services auf digitaler Ebene, diese Chance gelte es, so Klaudia Aldjic, zu nutzen, um junge Menschen in Österreich zu erreichen und einzubinden.

Dr. Arschang Valipour vom Karl-Landsteiner-Institut für Lungenforschung empfiehlt: „Die kürzlich angekündigte Gesundheitsreform muss von nachhaltigen, einfach verständlichen bewusstseinsbildenden Maßnahmen („health literacy“) rund um Prävention und Selbstfürsorge begleitet werden. Andernfalls fließen auch diese Millionen an Steuergeldern wiederum nur in die Reparaturmedizin.“

Gemeinsam für bessere Self Care

Diesem Aufruf schließe ich mich an. Die IGEPHA tritt seit Jahrzehnten für eine Stärkung der Self Care ein und wie es aussieht, spitzt sich die Gesundheitssituation der Österreicher:innen jetzt so dramatisch zu, dass Self Care der relevante Schlüssel zu einer Verbesserung ist.

Wir stehen mit unserer Expertise für eine Strategieentwicklung zur Verfügung.