Sieben von zehn Österreichern haben im Vorjahr bei leichten Beschwerden Self Care praktiziert. Das Interesse an Self Care ist durch die Pandemie weiter gestiegen.
Schnupfen, Kopfweh, Husten und Erkältung: Viele Österreicher trauen sich bei leichten Beschwerden wie diesen guten Gewissens eine Selbstbehandlung zu.
Zu diesen sehr erfreulichen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie der Spectra Marktforschung.
Es zeigen sich einige sehr spannende Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr.
Fast jeder hat leichte Beschwerden
94% der Österreicher haben 2021 an leichten Beschwerden gelitten. Das ist eine Zunahme um 4 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020. Deutlich zugenommen haben die Erkältungskrankheiten.
Wie viele Befragte waren von den folgenden Beschwerden betroffen?
- Rückenschmerzen: 57% (plus 7% im Vergleich zum Vorjahr)
- Kopfschmerzen: 54% (plus 4%)
- Schnupfen: 47% (plus 13%)
- Erkältung/grippaler Infekt: 44% (plus 27%)
- Nackenschmerzen: 38% (keine Vergleichszahlen)
- Durchfall: 35% (plus 7%)
- (Erkältungs-)Husten: 35% (plus 14%)
- Halsschmerzen/Halsentzündung: 34% (plus 6%)
- Schlafstörungen: 32% (plus 2%)
- Insektenstiche oder -bisse: 29% (plus 3%)
- Schnittwunde oder Bluterguss 28% (plus1%)
- Nervosität: 27% (keine Vergleichszahlen)
- Sodbrennen: 22% (plus 0%)
- Allergie: 22% (plus 2%)
71 Prozent werden selbst aktiv
Der Trend zur Self Care hat sich bestätigt: 71% der Befragten haben zumindest bei einer der (leichten) Beschwerden im letzten Jahr zur Selbstbehandlung gegriffen. Das entspricht einem Plus von 3%-Punkten.
Self Care betreiben besonders viele Menschen bei Schnupfen, Kopfschmerzen, Erkältungssymptomen, Rückenschmerzen, leichten Schnittwunden und Lippenherpes.
30% sind davon überzeugt, dass sich die ÖsterreicherInnen nach Corona häufiger selbst behandeln werden (plus 6%-Punkte).
Warum sich Menschen zur Self Care entschließen… *
Wieder öfter zum Arzt
Hausärzte und niedergelassene Fachärzte wurden im Vorjahr wieder vermehrt konsultiert. Die Zurückhaltung, die zu Beginn der Pandemie bei Ordinationsbesuchen gezeigt wurde, scheint damit überwunden.
45% der Befragten suchten bei leichten Beschwerden als erste Maßnahme einen Hausarzt auf. Im Jahr davor waren es nur 31%.
Am häufigsten gehen die Österreicher bei folgenden leichten Beschwerden zum Hausarzt:
- Erkältungssymptomen
- Rückenschmerzen
- Ohrenschmerzen
26% der Befragten gaben an, bei leichten Beschwerden als erstes einen niedergelassenen Facharzt aufzusuchen. 24% kontaktierten eine Apotheke, 9% besuchten eine Spitalsambulanz.
Viele warten ab
Groß ist die Gruppe, die bei leichten Beschwerden nichts unternimmt: Fast jeder zweite – 49% – hat angegeben, bei Symptomen zunächst abzuwarten. Besonders oft trifft dies bei Nervosität/innerer Unruhe, Durchfall/Verstopfung, Schlafstörungen und Insektenstichen zu.
In Therapie bei Dr. Google
65% der Befragten informierten sich 2022 im Internet zu Gesundheitsfragen. Besonders häufig tun das – wenig überraschend! – junge Menschen, nämlich fast drei Viertel der 18- bis 29-Jährigen und 70% der 30- bis 39-Jährigen.
Spannend ist, dass es bei den über 50-Jährigen im Vergleich zum Vorjahr eine signifikante Zunahme bei der Internetnutzung in Gesundheitsfragen gab.
Vier von fünf Internetusern suchen Gesundheitsinfos über Google, jeder Zweite informiert sich auf Gesundheits-Webseiten wie netdoktor.at oder gesundheit.gv.at.
OTC online einkaufen
Ergebnisse zur Frage: Haben Sie im letzten Jahr rezeptfreie Arzneimittel oder Gesundheitsprodukte im Internet gekauft? Haben Sie das häufiger, gleich oft wie im Jahr davor oder seltener getan? *
Das Internet als Online-Vertriebskanal hat weiter zugelegt: 49% der ÖsterreicherInnen haben im Vorjahr OTC- oder Gesundheitsprodukte online gekauft (+3%-Punkte).
39% der Internetkunden gaben an, rezeptfreie Arzneimittel und Gesundheitsprodukte häufiger online einzukaufen als im Jahr davor.
Drei Viertel der Internetkunden kaufen ihre OTC-Produkte in Onlineapotheken wie shop-apotheke.at oder zurrose.at, 23% haben bei Amazon bestellt.
Self Care ist populär
83% der Befragten und sogar 87% der 60- bis 69-Jährigen stimmten der folgenden Aussage zu:
„Jeder Einzelne sollte mehr Verantwortung für seine eigene Gesundheit übernehmen, um das Gesundheitssystem und die Krankenkassen zu entlasten.“
Das ist ein sehr erfreuliches Bekenntnis zur Self Care und lässt auf eine positive Weiterentwicklung im verantwortungsvollen Umgang mit der individuellen Gesundheit hoffen.
70% sind zudem der Meinung, dass der Zugang zu Self Care von den österreichischen Krankenkassen erleichtert werden sollte. Das sind um 6%-Punkte mehr als im Jahr davor.
Bei der Gesundheit wird nicht gespart. *
Und schließlich möchten 15% der Österreicher in Zukunft mehr Geld in ihre Gesundheit investieren. Umso optimistischer eine Person in die Zukunft blickt, umso großzügiger ist sie bei Investitionen in die Gesundheit.
* Quelle: Spectra Marktforschung. Marketingreport „Die Self Care-Kompetenz der ÖsterreicherInnen. Entwicklungen und Trends 2022“ Sie interessieren sich für die Ergebnisse im Detail? Nehmen Sie am besten direkt mit Frau Auinger Kontakt auf unter g.auinger@spectra.at