Self Care hat mehr Aufmerksamkeit verdient!

Wer hat angesichts der schockierenden Covid-19-News nicht begonnen, ernsthaft über seine eigene Gesundheit nachzudenken? Im Internet nach Schutz fürs Immunsystem gesucht, sich vielleicht sogar in der Apotheke zu Gurgellösungen und Nasensprays beraten lassen? Self Care war ein Gebot der Stunde. Und jetzt? Verpufft dieses Interesse ungenützt?

Fast automatisch hat die Pandemie dazu geführt, dass die Menschen viel mehr Verantwortung für ihre physische und psychische Gesundheit übernommen haben. Aktiv wurde und wird noch immer nach Gesundheitsinformationen gesucht, Outdoor-Sport betrieben, gesund gegessen und sonst so einiges unternommen, um die eigene Gesundheit zu stärken.

Hat unser Gesundheitssystem auf diese Begeisterung reagiert? Aus meiner Sicht noch nicht ausreichend.

Die kürzlich veröffentlichte Studie zur Gesundheitskompetenz in Österreich bestätigte die besorgniserregenden Ergebnisse der diesbezüglichen Erhebung aus dem Jahr 2011. Zwar lässt sich, so schreiben die Autoren, ein „leichter Anstieg der allgemeinen Gesundheitskompetenz vermuten“. Dennoch bestehen nach wie vor erhebliche Herausforderungen, zum Beispiel beim Beurteilen und Anwenden von Gesundheitsinformationen sowie bei Informationen zum Thema Prävention.

Was wäre zu tun?

Noch gibt es viel Potenzial im österreichischen Gesundheitssystem die Bevölkerung zur Teilnahme an einem aktiven und präventiven persönlichen Gesundheitsmanagement zu motivieren und Anreize zu setzen.

Modelle für kontinuierliche Self Care fehlen. Schon im Kindergartenalter müsste meiner Meinung nach spielerisch mit den Grundlagen eines gesunden Lebens vertraut gemacht werden. Zugleich müsste Self Care in allen Prozessen des Gesundheitssystems verankert werden. Politiker müssten zu Botschaftern eines gesunden Lebensstils werden.

Warum ist Self Care wichtig?

Self Care ist der Menschheit seit Jahrtausenden vertraut. Self Care ist eine Entscheidung, für die eigene Gesundheit Verantwortung zu übernehmen. Betreibt ein Mensch täglich Self Care, so profitiert nicht nur er selbst, sondern auch das Gesundheitssystem als Ganzes.

Wer gesund lebt, entlastet die Gesundheitseinrichtungen. Wer sich vor Infektionskrankheiten schützt, frequentiert weniger oft Arztordinationen und benötigt seltener ein Spitalsbett. Wer chronischen Erkrankungen vorbeugt, hält teure Kapazitäten im Gesundheitssystem für jene frei, die dringend medizinische Hilfe benötigen.

Was die IGEPHA tut

Die IGEPHA als Interessenvertretung der Hersteller von rezeptfreien Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten in Österreich tritt seit mehr als fünf Jahrzehnten für die Stärkung der Self Care ein.

Dank dieser Erfahrung mit Self Care sind wir bereit, unser Knowhow in die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems einfließen zu lassen. Wir bieten unsere Zusammenarbeit an, um eine Neuorientierung in den Strukturen der Gesundheitsversorgung herbeizuführen und die vielfältigen Vorteile der Self Care bestmöglich zu nützen.

Mehr über „Self Care als Gamechanger im Gesundheitssystem“ erfahren Sie übrigens bei der IGEPHA Jahrestagung 2021 am 30. September in Wien.

Literaturtipp: Griebler, RobertStraßmayr, ChristaMikšová, DominikaLink, ThomasNowak, Peter (2021): Gesundheitskompetenz in Österreich: Ergebnisse der österreichischen Gesundheitskompetenzerhebung HLS19-AT. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Wien.