Proaktiv oder träge?

CHPA, die Consumer Healthcare Production Association in den USA, und IRi, ein Marktforschungsinstitut mit Fokus auf OTC, haben kürzlich eine lesenswerte Analyse zum Stellenwert der Self Care in einer von der Pandemie geprägten Welt veröffentlicht.

Neben einer Reihe anderer bemerkenswerter Ansätze sind es vor allem die Steckbriefe zu sieben neuen Self Care Zielgruppen, die Beachtung verdienen.

Die sieben klar definierten Segmente sollen der Self Care Industrie dabei helfen, die Konsumenten bei ihrer Suche nach individuellen Lösungen für Gesundheit und Wellness zu unterstützen. Einstellungen, Bedürfnisse und Verhaltensweisen von Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen wurden durchleuchtet und zu den folgenden Segmenten gruppiert.

  1. Proactive Prioritizers: Menschen, die dieser Self Care Zielgruppe angehören, sind sehr autark. Sie engagieren sich für ihre Gesundheit und zeigen Bereitschaft, viel dafür zu tun, um gesund zu bleiben.
  2. Striving Seekers: Angetrieben von dem Wunsch, ihren Zustand zu verbessern, und häufig damit konfrontiert, eine chronische Krankheit oder ein langwieriges Leiden managen zu müssen, wollen die Striving Seekers viel für Fitness, Wohlbefinden und Gesundheit tun. Sie suchen nach Tools, die ihnen dabei helfen, ihre Ziele zu erreichen. Der Alltag zeigt jedoch, dass man manchmal Kompromisse eingehen muss, um voranzukommen.
  3. Medical Managers: Vielen Angehörigen dieser Gruppe geht es darum, schlanker zu werden. Andere wollen einfach ihre Symptome optimal therapieren. Das ist nicht immer einfach und immer wieder fehlt die Motivation, weiterzumachen. Dann wenden sich die Medical Managers hilfesuchend an medizinisches Fachpersonal, um sich beraten zu lassen und Unterstützung zu finden.
  4. Just the basics: Ganz im Einklang mit dem Status quo sind diese „Normalos“ ziemlich zufrieden mit ihrem Gesundheitszustand. Solange keine akute Erkrankung auftritt, ist nicht viel zu tun. Verwendet werden bewährte Hausmittel, von denen man weiß, dass sie funktionieren.
  5. Concerned & conflicted: Einerseits sind Vertreter dieses Segments mit ihrer Gesundheit unzufrieden, andererseits fehlt es ihnen an Zeit, Wissen, Ressourcen und Motivation, um etwas zu ändern. Kein günstiger Zustand, weil sich selten von selbst etwas verbessert.
  6. Detached & discontent: Stress, Unbehagen und Unzufriedenheit sind ein Teil des Lebens dieser Personengruppe. Trotz dieser Belastungen können sie sich nicht dazu aufraffen, etwas zu ändern.
  7. Healthy non-Prioritizers: Sie sind jung und gesund. Es gibt viel zu tun, warum sich um gesundheitliche Fragen kümmern? Für Gesundheitsziele und Wellnessprojekte ist auch morgen noch Zeit.

Die Marktforscher von IRi definierten nicht nur die genannten sieben Zielgruppen, sie fanden auch heraus, wie viele Menschen ihnen jeweils angehören. In der Bevölkerung der USA ab 17 Jahren zählen 18% zu den „just the basics“, je 17% zu den „proactive Prioritizers“ und den „Medical Managers“, 16% zu den „detached & discontent“, 12% zu den „striving Seekers“, 11% zu den „concerned & conflicted“ und 9% zu den „healthy non-Prioritizers“.

Untersucht wurde weiters, welche Self Care Zielgruppen dazu tendieren, Nahrungsergänzungsmittel, OTC-Präparate bzw. rezeptpflichtige Arzneimittel anzuwenden.

Die Ergebnisse dazu sowie viele weitere bemerkenswerte Erkenntnisse finden Sie im Report „The Evolution of Self-Care“:
https://www.iriworldwide.com/IRI/media/Library/IRI-Evolution-of-Self-Care-POV.pdf