Ausblick 2024: Was tut sich am OTC Markt?

Trotz sinkender Kaufkraft und steigender Preise erfreuen sich rezeptfreie Arzneimittel und Gesundheitsprodukte anhaltend hoher Nachfrage. Dies geht aus dem OTC-Outlook 2024 von Sempora Consulting hervor.

Die Prognosen für die Self Care Branche sind aktuell vorsichtig optimistisch. Sempora hat sich die Situation in Deutschland genauer angeschaut – viele der Kernaussagen sind auf Österreich übertragbar.

Hier sind einige der richtungsweisenden Botschaften aus der aktuellen Sempora-Analyse.

Nachfrage bleibt stabil

Sempora geht davon aus, dass die Verbraucherausgaben für rezeptfreie Produkte 2024 stabil bleiben werden. Die Konsument:innen seien in der Regel bereit, Preiserhöhungen von OTC-Herstellern zu akzeptieren. Die Preissensibilität in diesem Bereich sei generell moderat, zudem wirken Produktempfehlungen von Ärzt:innen und Apotheker:innen als Kaufmotivation. Dazu kommen externe Faktoren wie eine Grippe-Welle, die zusätzlich verkaufsfördernd wirken können, geht es doch darum, sich im akuten Krankheitsfall rasch Linderung zu verschaffen.

2024 wird sich, so die Prognosen von Sempora, der Aufwärtstrend im OTC-Sektor fortsetzen. Einerseits gehe die Tendenz grundsätzlich in Richtung Selbstmedikation, andererseits werden insbesondere preisbewusste und einkommensschwache Verbrauchergruppen weiterhin bereit sein, rezeptfreie Produkte zu kaufen, dabei aber zunehmend von den Rabattaktionen der Online-Apotheken Gebrauch machen.

Entwicklung der OTC-Portfolios

Hohe Wachstumsraten verzeichneten 2023 die Husten- und Erkältungsprodukte. Dieser Trend wird sich vermutlich fortsetzen, zumal Grippeepidemien nach der Covid-Pandemie wieder im Zunehmen sind.

Der Probiotika-Bereich, insbesondere hinsichtlich der Darmgesundheit, profitiert von den Ergebnissen der klinischen Forschung, aber auch von den hohen Marketinginvestitionen und vom generellen Interesse der Konsument:innen.

Mikronährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel haben während der Covid-Pandemie eine starke Aufwärtsentwicklung erlebt. 2023 bremste sich das Wachstum im Apothekenmarkt auf 2% ein. Sempora sieht Hinweise darauf, dass dieser Trend anhalten wird, zumal Mikronährstoffe und NEM vermehrt im Direktvertrieb verkauft werden.

Vertriebskanäle: E-Commerce wächst weiter

Zwar bleibt die stationäre Apotheke der Hauptvertriebskanal für rezeptfreie Produkte, der Anteil der online bestellten Produkte steigt jedoch weiter. In Deutschland rechnet Sempora mit einem Anteil von zirka 28% des OTC-Umsatzes bis Ende 2023.

Was sollten Hersteller beachten?

Sempora empfiehlt, dem Preismanagement ausreichend Augenmerk zu schenken. Angesichts stagnierender Kaufkraft bedarf es eines umfassenden Verständnisses für die Zahlungsbereitschaft von Konsumenten und Einkäufern. Die Preisgestaltung bedient sich dabei mehr und mehr der interdisziplinären Zusammenarbeit: Teams aus den Bereichen Vertrieb, Marketing, Verkauf, Medizin und Innovation sollten mit ihrem Fachwissen einbezogen werden.

Um das volle Umsatzpotenzial zu erschließen, sei es weiters von Bedeutung, Alleinstellungsmerkmale für die eigene OTC-Marke zu entwickeln und geschickt zu kommunizieren.

Sempora schließt den Ausblick mit optimistischen Worten. Der OTC-Markt scheint für die Herausforderungen gut vorbereitet zu sein, zumal das Interesse an Self Care zunimmt.

Hier geht’s zum Sempora OTC-Outlook 2024.

Weitere Informationen: https://www.sempora.com/de/