SELF CARE und die PRAEVENIRE Initiative Gesundheit 2030

Die IGEPHA ist seit Juni 2019 Kooperationspartner der PRAEVENIRE Initiative Gesundheit 2030. Ein ExpertInnen-Team der IGEPHA und ich arbeiten am Weißbuch „Zukunft der Gesundheitsversorgung“ mit, um den gesundheitsökonomischen Aspekt der Self Care darin zu unterstreichen. Das Weißbuch enthält Handlungsempfehlungen für die Politik zur Sicherung und Weiterentwicklung des österreichischen Gesundheitssystems. Es soll im Oktober an die Bundesregierung und die Landesregierungen übergeben werden.

Der Verein PRAEVENIRE – Gesellschaft zur Optimierung der solidarischen Gesundheitsversorgung hat sich mit der „Initiative Gesundheit 2030“ und dem Weißbuch „Zukunft der Gesundheitsversorgung“ das Ziel gesetzt, Strategien für ein modernes Gesundheitssystem zu entwickelt, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Self Care spielt dabei eine zentrale Rolle.

Self Care stärker verankern
Sechs Mitglieder des IGEPHA-Vorstands lassen ihr Fachwissen über den Stellenwert der Self Care in Arbeitsgruppen des Weißbuchs einfließen.

Präsidentin Mag. Mirjana Mayerhofer arbeitet im Themenkreis „Systemstruktur“ mit. Sie sagt: „Wenn wir der Bevölkerung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ein sicheres, zukunftsorientiertes Gesundheitssystem bieten wollen, müssen wir neue Wege beschreiten.“ Für sie ist ganz klar, generell entlastet jede Maßnahme zur Verbesserung der Self Care das Gesundheitssystem.

Im  Bereich „Gesundheitskompetenz“ engagiert sich Vizepräsidentin Mag. Susanne Eibegger. „Bereits ab dem Kindergartenalter sollte Wissen zum Thema Gesundheit spielerisch vermittelt werden.“, meint sie. Denn Österreich hinkt bei der Zahl der gesunden Lebensjahre immer noch hinter dem EU-Durchschnitt hinterher. Durch eine Verbesserung der Gesundheitskompetenz könnte hier viel gewonnen werden.

Vizepräsident Mag. Aleks Jovanovic erklärt seine Motivation zur Mitarbeit im Themenkreis Prävention so: „Mir ist es ein Anliegen aufzuzeigen, wie durch Self Care Krankheitsprophylaxe betrieben werden kann.“ Und er ergänzt: „Wenn man überlegt, wie viele Krankheiten vermieden werden könnten, wird rasch klar, wie bedeutsam die PRAEVENIRE Initiative Gesundheit 2030 ist. Geht es doch ganz konkret um das „Zuvorkommen“, das Vermeiden von Leid und Krankheit.“

Wolfgang Wacek nimmt an der Arbeitsgruppe „Digitalisierung“ teil. Für ihn sind digitale Technologien in der Self Care längst angekommen und erweitern deren Handlungsspielraum. „Durch die Digitalisierung eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten der Teilhabe an der Gesundheitsversorgung, das ist ein Zukunftsthema mit höchster Relevanz.“

Im Themenkreis „Patienten- und Kundenorientierung“ ist Dr. Fritz Gamerith aktiv.  Er meint: „Ich finde, es ist höchste Zeit, die Ära der reinen Reparaturmedizin zu beenden und den wichtigsten Akteur – den Patienten selbst – in den Mittelpunkt zu rücken.“ Wichtig ist ihm in diesem Zusammenhang auch das Thema „Switch“, die Entlassung von rezeptpflichtigen Arzneimitteln aus der Verschreibungspflicht.

Ich bringe mein Kow-how im Themenkreis „Ausbildung“ ein. Für diesen individuellen Zugang, um den es hier geht, benötigen Gesundheitsprofis die nötigen kommunikativen Kompetenzen. In den Studien- und Ausbildungsprogrammen wird auf diese Anforderungen nicht oder zu wenig reagiert. Außerdem ist die Entwicklung einer Self Care Strategie für das gesamte Gesundheitssystem entscheidend. Denn, wie ich schon bei beim PRAEVENIRE Gipfelgespräch sagte, nur mit effizienter Prävention können Krankheiten verhindert werden.