Der effiziente Weg zum „grünen“ Unternehmen

Welche Maßnahmen sind gut geeignet, um am Weg zur Nachhaltigkeit voranzukommen? In diesem IGEPHA Blogbeitrag finden Sie Beispiele für die Praxis.

Das Thema Nachhaltigkeit ist gekommen, um zu bleiben. Wie man es auch dreht und wendet – als Consumer Health Care Unternehmen ist man geradezu gezwungen, sich mit den Kriterien und Anforderungen zu Klimaschutz und CO2-Bilanz auseinanderzusetzen. Besser, man nimmt sich der Sache proaktiv und freiwillig an.

An den Nachhaltigkeits-Vorgaben der EU im Rahmen des EU Green Deal kommt eben kaum ein Unternehmen mehr vorbei. Besonders strenge Maßstäbe werden an die Hersteller von Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten angelegt.

Sich nicht nur ein grünes Mäntelchen umzuhängen, sondern in Sachen Nachhaltigkeit authentisch und vorbildlich zu agieren, bringt aber auch Wettbewerbsvorteile auf mehreren Ebenen:

  • Die strengen Kriterien der EU werden frühzeitig erfüllt.
  • Das Interesse kritischer Konsument:innen an Marke, Produkt und Unternehmen steigt.
  • Kosten können eingespart werden, z. B. durch einen geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch oder einen verlängerten Lebenszyklus von Material und Produkten.

Dr. Dennis Stern und Dr. Elmar Kroth von Pharma Deutschland führen in ihrem Artikel „Ermittlung und Verminderung von Umwelteinflüssen bei Arzneimittel-Herstellern“, erschienen bei pharmind, aus, wie sich Energieeffizienz und Treibhausgasreduktion in der Praxis erzielen lässt. Verwiesen wird auf konkrete Beispiele, die im Rahmen von fünf Workshops zum Thema Umweltmanagement beim BAH (heute Pharma Deutschland) erfasst wurden.

  1. Praxisbeispiel Druckluft: 63% der Betriebskosten eines Kompressors entfallen auf die Energiekosten. Hier bestehen große Einsparpotenziale. Das Beheben von Leckagen kann bereits die Kosten erheblich senken. Auch kann es sinnvoll sein, einen großen Kompressor durch zwei kleinere zu ersetzen, die gezielt zum Einsatz kommen. Ebenso sollte überlegt werden, die Abwärme der Kompressoren für die Warmwassererzeugung oder Beheizung zu verwenden.
  2. Praxisbeispiel Lüftung: Viele Lüftungsanlagen in der Industrie sind veraltet; eine Sanierung und Optimierung eröffnet große Einsparpotenziale. Durch eine Wärmerückgewinnung wird der Energieeinsatz reduziert.
  3. Praxisbeispiele erneuerbare Energiequellen: Eine optimal montierte Photovoltaikanlage unter Ausnützung der zur Verfügung stehenden Dachflächen liefert „grünen“ Sonnenstrom für die Produktion. Photovoltaikanlagen sollten bei allen Neubauten „mitgedacht“ werden, auch wenn sie erst später montiert werden. Moderne Speicher helfen, die Eigenversorgungsquote zu erhöhen.

*Quelle: Pharm. Ind. 85, Nr. 10, 909–914 (2023), © ECV • Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany