Umsatzplus, Umsatzminus – wie geht es der Self Care Industrie mit der Pandemie?

Die IGEPHA Mitgliederbefragung 2020 fand exakt während des Covid-19-bedingten Lockdown statt. Wie wirkte sich die Stilllegung des öffentlichen Lebens auf die wirtschaftliche Performance der Hersteller von rezeptfreien Arzneimitteln und Self Care-Produkten aus?

Wohl wissend, dass die Konsequenzen der Corona Krise erst viel später exakt beziffert werden können, bat die IGEPHA die Umfrageteilnehmer in den Mitgliedsbetrieben bereits im Frühjahr um eine Einschätzung der Situation.

Die Frage „Welche wirtschaftlichen Auswirkungen wird die Corona Krise auf Ihr Unternehmen haben?“ wurde von den Teilnehmern ganz unterschiedlich beantwortet. Während ein Teil der Mitgliedsbetriebe über Umsatzrückgänge berichtete, waren in anderen Unternehmen kaum Auswirkungen zu spüren; vereinzelt wurden sogar „steigende Umsätze“ verzeichnet.

Erwähnt wurden Umsatzrückgänge bei jenen Produkten, die in den Apotheken in der Freiwahl oder Sichtwahl angeboten werden, sowie ein generell schwieriger Zugang zu den Kunden. Erkältungsprodukte und immunstärkende Produkte verkauften sich auch während der Krise gut. Beobachtet wurde eine Disruption der Vertriebswege und eine starke Verschiebung zum Versandhandel.

Festgestellt wurde, dass der wirtschaftliche Einbruch die Self Care-Branche weniger treffen werde als andere Branchen, zumal die Gesundheitsvorsorge weiterhin im gesellschaftlichen Fokus bleiben werde. Befürchtet wird dennoch eine Konjunkturflaute durch die Reduktion der Kaufkraft.

Außendienst – Perspektiven für die Zukunft
Während der Ausgangsbeschränkungen waren Außendienstbesuche in den Apotheken nur unter erschwerten Bedingungen oder gar nicht möglich, erst im Mai 2020 konnten die IGEPHA-Mitgliedsbetriebe die Außendiensttätigkeit im Zuge der Lockerungsmaßnahmen wieder nach und nach aufnehmen.

„Im März, April und Mai 2020 konnte man nicht von aktiver Steuerung des Business sprechen“, lautete eines der Statements der Umfrageteilnehmer zum Thema Außendienst. Die abrupte Unterbrechung der direkten Kommunikation mit den Apothekenteams führte zu Überlegungen, wie die Arbeit des Außendienstes zum Vorteil beider Seiten verbessert werden könnte.

IGEPHA informierte laufend
Gelobt wurde im Zusammenhang mit der Corona Krise die Präsenz der IGEPHA, die Updates sammelte, sichtete und tagesaktuell an ihre Mitglieder weiterleitete, über Best Practices informierte und in Rechtsfragen Unterstützung anbot.

Die Corona-Krise zeigte, wie wichtig die Vernetzung und die rasche Weitergabe von Informationen ist. Die IGEPHA konnte dank ihrer Struktur auf diese Herausforderung optimal reagieren, ihr Leistungsangebot aufrechterhalten und die Kommunikation flexibel auf virtuelle Kanäle verlagern. Ganz besonders freut es mich, dass so viele Mitgliedsbetriebe unsere Online-Seminare besucht haben.

Unser Weiterbildungsprogramm wurde teilweise in Webinare umgewandelt, teilweise wurden die Präsenztermine verschoben. Im Juni 2020 fand an vier Terminen der IGEPHA-Online Business Impuls statt, ein völlig neues Format, das die kompakte Wissensvermittlung und den Austausch mit ExpertInnen in den Mittelpunkt rückte und auf sehr positives Echo stieß.

Die Krise bot uns die Chance, neue Erfahrungen zu sammeln, von denen unsere Mitgliedsbetriebe unmittelbar profitieren konnten.